„Frag nicht lang“

Gedichte, Briefe, Leben zum 100. Todestag von Christian Morgenstern

Oliver Steller ist ein Meister der Rezitation – „Die Stimme deutscher Lyrik“, wie ihn die FAZ bezeichnet.

Kein Kostüm, kein Requisit, keine Schminke – der Stellersche Aktionsradius beschränkt sich auf die Größe einer Fußmatte – seine Stimme erzeugt Bilder, seine Musik koloriert.
Der musikalische Rezitator verwandelt sich in das Grollen eines landfressenden Meeres, in das Flackern einer züngelnden Kerze, in eine tausend Jahre alte Schildkröte und die vielen anderen Charaktere, die Morgenstern geschaffen hat.

Geboren wird Morgenstern am Ende des deutsch-französischen Krieges 1871 und er lebt in der bis dahin längsten konfliktfreien Zeit bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. Gerade mal 42 Jahre sind diesem Dichter vergönnt, um sein Werk zu vollenden und mit seiner komischen Lyrik im literarischen Gedächtnis zu bleiben. Die Erinnerung an einen Dichter, den man nur halb kennt, wenn man sich einzig an seine humorvoll-spielerischen Gedichte erinnert. Der größere Teil seines Werkes gleicht den Stimmungen eines Rainer-Maria Rilke, Franz Kafka und Herrmann Hesse, die mit Morgenstern in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts geboren wurden. Als neuromantisch werden die Germanisten diese Epoche später bezeichnen, Morgenstern selber bezeichnete sich als „Gelegenheitsdichter und nichts weiter“.

Pressestimmen

„Gegen diese meisterhafte Rezitation kann sich niemand erwehren – das Publikum klatscht laut, jubelt, pfeift!“ Frankfurter Neue Presse

„Lust gemacht auf den Märchenprinzen. Der Rezitator und Musiker findet bei Morgenstern überraschend viele leise Töne, Liebesgedichte, Sanftmütiges, Ernstes. Die kunstvoll schlichte Musik, mit der er manche Gedichte vertont, klingt zwischen Pop und Blues. Sie drängt sich nie vor, sie dient der Poesie als akustische Bühne und verdichtet die Stimmungen. Neben Sprache und Musik spielt Steller auch den Komödianten. Dafür gibt es reichlich Stoff in Morgensterns „Galgenliederzoo“. Ein Hauptthema aber bleibt Morgensterns Blick auf die Sprache. So stammt der Titel „Frag nicht lang“ aus dem Gedicht „Die Lampe“, die ein Reformkleid trägt. Auch die Sprache braucht um die Jahrhundertwende ein Reformkleid, das sie nicht mehr einengt. Morgenstern will ihr Luft verschaffen, er will sie „entbürgerlichen“, wie er selber schreibt“ Kölner Stadtanzeiger

„Man hätte Oliver Steller noch länger als zwei Stunden zuhören mögen“ Westfälisches Volksblatt

„Ein Mann wird zur Kerze. Frag nicht lang lautet der Titel eines aktuellen Programms des Rezitators und Musikers Oliver Steller. Er trifft den Nagel damit auf den Kopf, denn was er bei diesem Abend vortrug, erklärte sich von selbst. Christian Morgenstern hat er recherchiert. Facettenreich und einprägsam erklangen dessen Gedichte im Stadtsaal, mal leicht, mal nachdenklich, mal komisch, aber immer mit Tiefgang. Dem Gedicht „Die Lampe“ von Morgenstern, 1872 geboren und mit nur 42 Jahren gestorben, hat sich Steller den Programmtitel entlehnt. Sich Morgenstern zu widmen ist die eine Sache. Sein Werk in einer außergewöhnlichen, schier unmöglichen Form rein mit Worten und Gitarrensaiten zu vermitteln, ist ein mutiges Wagnis. Zumindest für den Laien. Wie gut, dass Oliver Steller dieses Abenteuer eingegangen ist. Er brennt für Literatur im Allgemeinen und für deren Wiederbelebung im Besonderen. Mitreißen will er das Publikum und es gelang ihm auch in Speyer. Steller wurde zur personifizierten Meeresbrandung, zur betagten Schildkröte mit erlebnisreicher Vergangenheit oder eine besondere Glanzleistung – zur Kerze, die ihr baldiges Erlöschen in Schwermut darstellte. Die Zuhörer staunten angesichts einer kaum zu uberbietenden Einfühlsamkeit, mit der Steller die Lyrik Morgensterns, dessen großes Ziel das Entbürgerlichen der Sprache war, zu vermitteln verstand. Kein Weg ging daran vorbei: Sie wurden gefangen genommen von den minimalistischen und doch so überbordenden Rezitationen nicht alltäglicher Gedichte, die einem großen Geist entsprangen und von einem modernen Multiplikator neu befruchtet wurden. Stets authentisch blieb Steller dabei. Seine Gitarren und er selbst reichten ihm aus, um Stimmungen, Charaktere und große Gefühle zu inszenieren. Nicht allzu vielen Künstlern wohnt eine derartige Leidenschaft inne, mit der sie ihr Publikum in den Bann ziehen können, wie es Steller gelang. Erfrischend und dynamisch, motiviert und gefühlsintensiv klangen die rezitierten Texte, zu denen neben Momenten der Stille auch rhythmische Untermalungen gehörte. Stellers Liebe zur Litatur, die der 46-jährige erst nach der Schule wieder entdeckte, machten ihn zum würdevollen Vermittler einer oft vergessenen Kulturgattung“ Hockenheimer Zeitung

„Christian Morgenstern, dessen Todestag sich am 31. März zum 100. Mal jährt, war viel mehr als der humorvolle Erfinder des Wiesel auf dem Kiesel inmitten Bachgeriesel und des Nasobem, als den man ihn gemeinhin kennt. Messerscharfer Beobachter und Sprachbefreier, einer, der aus toten Gegenständen ein belebtes Universum voller Überraschungen zu schaffen verstand, Träumer und Theosoph, der sich nach All-Einheit sehnte, Realist, der im Leben derart viele Brüche, Verletzungen und Enttäuschungen verkraften musste, dass sein früher Tod mit gerade einmal 42 Jahren fast nicht mehr verwundert. Ein kurzes Leben, gehalten von einer goldenen Klammer aus heiler Kindheitswelt am Anfang – und der großen Liebe zu Margareta Gosebruch von Liechtenstern am Ende. All diese neuen Nachrichten über den scheinbar „alten Bekannten“ Christian Morgenstern nahm man an diesem Ausnahmeabend nicht nur intellektuell auf, man sah sie, hörte sie und fühlte sie – erstaunt, begeistert, amüsiert, betroffen und inspiriert. Oliver Steller kontrastiert die „Galgenlieder“, die Morgenstern in eine Reihe mit seinem Zeitgenossen Kafka stellen, mit den traulich-harmlosen „Drei Spatzen“ und den erbarmungslosen Kampf der Elemente mit dem umwerfend komischen „Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst“ – samt gedankenvoll ausgestreckten Fühler-Fingern über der Stirn. „Einen Schritt raus? Lieber nit raus? Hausenitraus – Hauseraus?“ Das Publikum, eben noch versunken und verstummt, liegt vor Lachen am Boden“ Hessischer Anzeiger

„So vorgetragen, haben deutsche Dichter keine Chance in Vergessenheit zu geraten“ Rheinische Post

„Lyrik ist normalerweise eher etwas für kleine Kleinkunst-Podien. Aber ein Wortkünstler wie Oliver Steller schafft es seit vielen Jahren, auch große Theater mit 700 Plätzen zu füllen. Einmal mehr hauchte der Lyrik-Interpret mit der unnachahmlichen Weise musikalisch und sprachlich einem großen deutschen Dichter Leben ein – und einmal mehr steckte er sein Publikum mit seiner Leidenschaft für Literatur an. Leger tritt er in Jeans auf und rezitiert mit starker Mimik und Gestik aus den Texten, die keineswegs angestaubt wirken. Ab und zu nimmt er dazu eine seiner beiden Gitarren und interpretiert Morgensterns Liebesgedichte in bester Liedermachermanier. Der Dichter schuf in seinen Texten Fantasiewelten, in denen er Dinge zum Leben erweckte. Wie variantenreich Oliver Steller der Meeresbrandung, flackernden, züngelnden Kerzen, dem denkenden Butterbrotpapier und der Hausschnecke lautmalerisches Leben einhaucht, beeindruckt sprachlich, gestisch und mimisch enorm. Die Lautmalereien beleuchten Morgenstern als Vorläufer des Dadaismus Ende des 19. Jahrhunderts. `Kurt Tucholsky nannte ihn den Wilhelm Busch unserer Tage`, weiß Steller, der den inhaltlichen Bogen von tanzenden Hasen im Mondschein und den grotesken „Galgenliedern“ Morgensterns zu den eher harmlosen `Drei Spatzen` spannte. Im Laufe der Jahre hat sich Oliver Steller ein treues Publikum erarbeitet, das er mit seinen besonderen Lebens- und Werkbildern für Literatur begeistert. Und er entwickelt sich immer weiter. So verriet er, dass er im Moment ein Programm über deutsche Dichterinnen erarbeitet. Einen Vorgeschmack lieferte er bereits bei seinen Zugaben“ Der Westen

„Es war, als ob der Dichter Christian Morgenstern lebendig wäre. Verschmitzt, tief bewegt, ungemein zärtlich und mit Schalk im Nacken glaubte man ihn vor sich zu haben. Dabei trug Oliver Steller die humorvollen, grotesken wie die ernsten, philosophischen Gedichte mit einer starken sonoren und ausdrucksvollen Stimme vor, ergänzt mit schauspielerischer Mimik und bildhaften Lautmalereien, wo es nötig war. Beeindruckend war in diesem Zusammenhang der plastische Vortrag, der eher einer schauspielerischen Darbietung glich, als er das spannende Gedicht von einer Kerze, kurz vor dem Erlöschen darbot. Zum rezitatorischen Höhepunkt wurde dazu die starke lautmalerische Interpretation der „Meeresbrandung“. Oliver Steller nahm hier sein Publikum ganz nah ans Meer. Gebannt lauschte das Publikum jedem Ton. Atemlose Stille erfüllte das Theater und keiner der Besucher schien zu atmen, als Oliver Steller dieses Gedicht rezitierte. Bei anderen Gedichten erwies sich Oliver Steller als rhythmisch sehr versierter Gitarrist. Abwechslungsreiche Soli und variable Rhythmen sowie klare Melodie-Stimmen kennzeichneten seine musikalischen Gedichtsinterpretationen, die er mit satter Stimme zu Gehör brachte. Am Ende war sich das Publikum bewusst, dass es mit Oliver Steller nicht nur einem genialen Lyrik-Interpreten begegnet war, sondern gleichzeitig mit ihm auch noch dem `Gelegenheitsdichter und nichts weiter`, wie sich Christian Morgenstern selbst bezeichnete, literarisch, authentisch kennen lernen durfte“ Berliner Tageszeitung

„Oliver Steller ruft die ganze Palette seiner Darstellungskunst ab. Mimisch und gestisch trägt er Gedichte nicht nur vor, er taucht eher darin ein. Zu einem guten Schauspieler gehört eine feine Sprache, die der Rezitator mit atmosphärischen Tönen unterstreicht. Auch feinfühlige Ironie hat ihren Platz. Mit seinem formidablen Gitarrenspiel und dem weichen Gesang entführt der Künstler die Zuschauer höchst unterhaltsam in die Welt der Lyrik und in das Leben des Dichters. Auch wenn die Epoche der Romantik zu Morgensterns Zeit schon fast 100 Jahre vorbei war: Oliver Steller bescherte den Zuschauern mit den symbolträchtigen Impressionismus-Gedichten einen romantischen Abend. Spaß und Tiefgang vereint – Applaus“ WAZ

„Oliver Stellers Programm ist eine großartige Reise durch Morgensterns Fantasiewelt. Der Rezitator trägt Morgensterns Gedichte mit solch großer Gestik und akzentuierter Sprachmelodie vor, dass sich das Publikum nicht entziehen kann“ Westfälische Nachrichten

„Oliver Steller lässt die Worte des Dichters lebendig werden, stellt sie förmlich in den Raum, spielt mit seiner unglaublich wandlungsfähigen Sprech- und Singstimme“ Der Patriot

„Steller begeisterte das Publikum für Morgenstern – ganz wie er es schon mit Tucholsky und Rilke geschafft hat. Das Publikum amüsierte sich köstlich – Morgensterns Humor funktioniert auch heute noch“ Bonner Generalanzeiger

„Oliver Steller schafft es, mit seiner Stimme und seiner überragenden schauspielerischen Leistung den Dichter und dessen Figuren auf der Bühne lebendig werden zu lassen“ Wildunger Zeitung

„Das Publikum war begeistert. „Es war super“, sagte Birgit Kuth-Widera, die extra aus Essen nach Schwerte gekommen war. Die meisten Texte kannte sie vor dem Abend nicht, aber das mache für sie auch den reiz an den Programmen von Oliver Steller aus, von denen sie schon „eine ganze Reihe“ gesehen hat“ Ruhr Nachrichten

„Spannend erzählt Oliver Steller die Lebensgeschichte einer scheinbar glücklichen Zeit! Groß in Form war der Rezitator Oliver Steller“ Neue Westfälische

„Ob ein Wiesel auf einem Kiesel, ein frierendes Butterbrotpapier oder eine Flamme im Todeskampf – mit seinen Gedichten erweckte Christian Morgenstern die Dinge zum Leben, schuf heitere Wortwelten ebenso wie tiefsinnige. Nach Hölderlin, Rilke, Heine, Lessing und vielen anderen hauchte, sang, rauschte, zischte und summte der Rezitator und Musiker den Worten des Dichters Morgenstern Leben ein. Mit unnachahmlicher Mimik leiht ihm Steller seine Stimme, lässt er seineWorte auf ruhigen oder auch nach Jazz und Rock klingenden Melodien reiten, gibt er Einblick in das Leben des Dichters. Ganz ohne weitere Requisiten, allein mit seiner Gitarre, zaubert Steller auf der Bühne eine akustische Prärie-Kulisse. Das »Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst« wird zum Lachmuskeln strapazierenden Höhepunkt, bei dem Steller alle Register zieht, von Mimik und Gestik bis zur Sprachakrobatik. Mit Stellers Revue durch Leben und Werk werden auch die leisen, ernsten und tiefgründigen Gedanken hörbar – eines Dichters, dem die Sprachkunst ein Medium war, um innere und äußere Welten zu reflektieren und zu verarbeiten. Selbst der ernsten, nachdenklichen und traurigen Prosa Morgensterns gibt Steller bis in die letzte Note stimmige Melodien, die anrühren und berühren und den weniger bekannten Seiten des Dichters ein Denkmal setzen“ Gießener Allgemeine

„Der Musiker, Sänger und Rezitator Oliver Steller lässt den Club der toten Dichter auferstehen“ Zentralhessen Anzeiger

„So wünscht man sich eine Deutschstunde!“ Westfälisches Volksblatt

„Mit seinen beiden Gitarren verwandelt Oliver Steller Morgensterns Liebesgedichte in mitreißende Lovesongs, die noch lange nachklingen“ Wildunger Zeitung

„Oliver Stellers vollendet glatte Chanconstimme ist das i-Tüpfelchen!“ Rheinische Post

„Vollblutmusiker und Rezitator Oliver Steller begeisterte … Die Klippen ermüdend anein­andergereihter Rezitationen umschiffte er, indem er gleich mehrere Elemente kombinierte: Er stellte die Biografie Morgensterns dar, rezitierte dazwischen jeweils ein oder höchstens zwei Gedichte oder brachte vertonte Lyrik mit seinen beiden Gitarren zum Vortrag. So nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise in eine andere Zeit, deren Gedichte aber immer noch aktuell sind. Begeisterung, als er die Dinge oder Wesen, die der Dichter in seinen Gedichten teilweise zu skurrilem Leben erweckte, mit ungemein pointierten und verschieden modulierten Stimmfarben versah. Hinzu kam: Es gab kein Kostüm, kein Requisit, keine Schminke – der Stellersche Aktionsradius beschränkte sich auf die Größe einer Fußmatte. Zweifelsohne ein Höhepunkt des Abends war „Die Flamme“ über das Sterben eines Kerzenlichts. Fast schon ein kleines Theaterstück für sich“ WAZ

„Oliver Steller zog das Publikum durch seinen lebendigen Vortrag, seinen Gesang, seine Gesten und seine Dramaturgie in seinen Bann und begeisterte durch Gebärden, Pantomime und Sprachakrobatik … Oft erhielt er Zwischenbeifall, oder die Zuschauer lachten und glucksten nach seinen Pointen“ Gießener Anzeiger

„Bekannt für sein großes schauspielerisches Talent und seine Leidenschaft für Lyrik, präsentierte Oliver Steller dieses Mal sein brandneues Lyrik-Programm „Frag nicht lang“. In seinem Solo-Programm ließ er für zwei Stunden Christian Morgensterns Leben und seine Dichtkunst aufleben. In bewährter Weise mit Gitarre und ausdrucksstarker Stimme, spielte, sang und erzählte Oliver Steller Christian Morgensterns Leben. Drei Jahre lang hat er dafür Daten, Fakten, Briefe und Begebenheiten des Dichters gesammelt, vor allem aber dessen fantasievolle Lyrik durchkämmt. Morgensterns teilweise vergessene Dichtkunst lebt neu auf, die Einblicke in sein dichterisch volles, an Jahren jedoch kurzes Leben macht Lust, sich mit dem Dichter näher zu befassen. Abschließend verrät er noch, welchen Dichter er sich für das nächste Programm vornehmen will: Es werden deutsche Dichterinnnen und Lyrikerinnen sein –Applaus und Freude vom Publikum für diese Wahl“ Kronberger Bote

„Stellers Programme stoßen auf so viel Resonanz, dass die aktuelle Morgenstern-Tournee fast überall ausverkauft ist“ Rheinische Post

“Morgensterns Wortwitz und stille Poesie. Der vielseitige Rezitator und Musiker begeisterte mit Worten und Gedanken, die aus dem sprachlichen Einfall, aus der Belebung der Dinge wirken und die unermüdliche Suche des Dichters auf dem Weg zur wahren Freiheit spiegeln“ Die Glocke

„Liebestoller Glockenton auf Reisen“ Kölner Stadtanzeiger

„Oliver Steller hat eine wunderbar sonore, aber auch wandlungsfähige Erzählerstimme. Er unterstreicht seinen Vortrag mit lebhafter Miene und Geste – und das wohltuend ruhig, in gesammelter Konzentration“ Westfälisches Volksblatt

„Oliver Steller schafft einen Raum, in dem die Morgenstern-Gedichte lange nachhallen können! Die Lyrik von Christian Morgenstern kommt bei aller Tiefgründigkeit oft humorvoll daher. Oliver Steller hat sie fesselnd in der Stadthalle rezitiert. Oliver Steller braucht nicht viel: Zwei Gitarren stehen am Bühnenrand, das Licht ist gedimmt und der Künstler trägt Jeans. Aber wieso sollte er auch ablenken vom Wesentlichen, vom Wichtigsten? Es ist Stellers evokative, einnehmende, anmutige Stimme, die hier für die Show verantwortlich ist. Es dauert keine drei, vier Sätze, da hat Steller das Publikum um den Finger gewickelt. Leise zupft er ein paar Töne auf seiner Western-Gitarre und zieht die gespannt lauschenden Besucher mit seinem mantra-artigen Sprechgesang in den Bann: „Es steht eine Lampe am weiten Meer? / Wo kommt denn die Lampe, die Lampe her? / Sie trägt ein Reformhemd aus grünem Tang? und steht auf der Insel Fragnichtlang / Die Lampe, die Lampe, die Lampe, weh,/ sie kommt aus der Werweißwosisee!“ Steller stellt die bemerkenswerte Biografie Morgensterns vor, streut die berühmten Gedichte ein, begleitet wird er dabei von den zärtlichen Klängen seiner Statocaster-Gitarre. Das traurige, düstere „Vöglein Schwermut“ stellt er da etwa vor und singt herzzerreißend: „Ein schwarzes Vöglein fliegt über die Welt / Das singt so todestraurig / Wer es hört, der hört nichts anderes mehr / Wer es hört, der tut sich ein Leides an / Der mag keine Sonne mehr schauen.“ Gegen diese meisterhafte und unendlich einnehmende Rezitation kann sich niemand erwehren, das Publikum klatscht laut, jubelt, pfeift. Das könnte Liedermacher Reinhard Mey nicht besser machen. Steller hat sein Programm „Frag nicht lang“ genannt und man ahnt weshalb: Es kann hier gar keine Fragen geben. Alles ist hier Sprache, alles Wort, es ist genau so, wie es einst Kurt Tucholsky über die Gedichte Morgensterns sagte: „Es ist aber auch zu hübsch: man lacht sich krumm, bewundert hinterher, ernster geworden, eine tiefe Lyrik, die nur im letzten Augenblick ins Spaßhafte abgedreht ist – und merkt zum Schluss, dass man einen philosophischen Satz gelernt hat.“ Schauspieler und Rezitator Steller versteht es, jenen Spagat zwischen Komik und Dramatik, zwischen Leichtigkeit und Schwere zu bewältigen, den Gedichten Morgensterns einen gewaltigen Raum zu öffnen, in dem sie noch lange nachhallen können. Dabei verwandelt sich Steller mal in eine Schnecke, in einen Werwolf oder in das Rauschen des Meeres – dazu braucht er nur seine Stimme“ Stuttgarter Nachrichten